Mädelsflohmarkt!


Den Mädelsflohmarkt gibt es in Hamburg fast genauso lange wie fashionjunk. Im Februar 2009, damals als blutjunge Blogger, haben wir beim Flohmarkt Modedesignerin Klara fotografiert. Sie erzählte, dass sie zusammen mit einer Freundin einen Flohmarkt für modebewusste Mädchen organisiert und wir waren herzlich willkommen vorbei zu schauen. Seitdem sind ein paar Jahre vergangen, wir haben "Streetstyle Hamburg" herausgebracht, währenddessen ist Klara und Kristins Projekt in Hamburg zum Cult geworden. Es gab kaum einen Mädelsflohmarkt, bei dem wir nicht gewesen sind. Denn es ist klar, hier findet man die bestangezogenen Mädchen.
Gestern stand fashionjunk, privat Mario und Ksenia, auf der anderen Seite des Verkaufstisches. Es war spannend. Als wir das Gedrängel zur Stoßzeit beobachtet haben, überlegten wir, dass man einen Überlebensguide braucht, um da wieder heil herauszukommen:
(bitte nach unten scrollen)

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Hier sind also unsere 10 Sicherheitsbestimmungen
für den Mädelsflohmarkt:

1. Am sichersten bist du hinter dem Tapeziertisch, den du mit deinen Klamotten und Schuhen mitgebracht hast. Auf diese Weise kannst du dein Taschengeld aufbessern und ein paar Plätzchen in deinem Kleiderschrank für Neues frei machen. Also den nächsten Anmeldetermin abwarten und sich umgehend melden. Vergesse nicht, eine Flasche Sekt mit ein zu packen, du bist schließlich auf einem Modeevent!

2. Hattest du Pech und doch keinen Verkaufsmeter ergattert, komme direkt zum Anfang des Flohmarkts oder eine – zwei Stunden vorm Schluss. Wir sind sogar eher für die zweite Option. Ok, die „geilsten Teile“ sind weg, aber es ist immer noch was da und die Verkäuferrinnen sind beim Feilschen wesentlich entspannter. Am liebsten würden sie eigentlich ihr ganzes Zeug loswerden, nach Hause gehen und sich vom Stress erholen. Es sei denn, sie haben eine Flasche Sekt dabei…

3. Sei nett. Höflichkeit ist nicht überbewertet, es ist eine gängige Umgangsform, die Eskalationen vermeiden lässt. Du bist (hoffentlich) nicht am Hungern und (hoffentlich) nicht am Erfrieren. Es gibt genug Sachen für alle. Ellenbogen-Moral ist out. Wenn alle sich brav an diesen Punkt halten, gibt es weniger plattgetretenen Füße und dann macht das Flohmarkten mehr Spaß. Für alle.

Ellenbogen-Moral ist out

4. Erlöse dich von deinen Illusionen, ein Mega-Schnäppchen zu machen. Die Omas, die Designerstücke für ’n Appel und ’n Ei verkaufen, sind irgendwo auf anderen Flohmärkten. Oder sie sind eine Fiktion. Wir sind jedenfalls noch nie so einer begegnet. Beim Mädelsflohmarkt verkaufen Leute, die sich in Trends und Mode auskennen, also wissen schon die meisten, was die Welt so kostet.

5. Andererseits – hey, das ist ein Flohmarkt! Feilschen hat hier noch niemand verboten. Natürlich wollen die Verkäuferinnen für Ihren Aufwand belohnt werden (am Sonntag früh aufstehen, sich im Parkhaus verirren, Sachen schleppen. Plus Standmiete), aber fragen kostet ja bekanntlich nichts. Wenn du die Klamotte wirklich haben möchtest, nenne deinen Richtwert. Es hilft. Und wenn nicht, dann geht die Welt nicht runter.

6. Begehre nie die gut-aussehenden, stylischen Männer, die du auf diesem Flohmarkt antriffst. 99,7% von ihnen sind vergeben und 90% davon werden von ihren Freundinnen als Verkaufsköder eingesetzt. Also: gucken ja, anfassen nein.

Das ist ein Flohmarkt!
Feilschen hat hier noch niemand verboten

7. Bring Wechselgeld mit. Obwohl wir selbst dieses Gebot als Käufer ständig vernachlässigen und dann wie Hamster im Rad auf der Suche nach jemanden trampeln, der uns den Fünfizger wechselt.

8. Kauf dir doch was Kleines. Die Verkäuferinnen freuen sich. Denn… mit leeren Händen nach Hause zu gehen ist genauso doof wie sich zwei Tage auf den Flohmarkt vorzubereiten und nichts zu verkaufen.

9. Merke: Es gibt keine schlechten Flohmärkte, es gibt nur schlechte Einkaufsstimmung. Wenn du dich in so einer befindest, bleibe doch lieber gleich zu Hause. Genieße deinen freien Sonntag.

10. Fehlkauf beim Flohmarkt? Kein Problem! Siehe Punkt 1. Und die Sektflasche nicht vergessen!