Marios Reise, Kapitel 1


Ganze sechs Monate hatte ich mich nicht rasiert und mir 'nen Vollbart stehen lassen. Eine ziemlich lange Zeit, in der ich meinen Urlaub in Asien herbeigesehnt hatte.
Ich landete in Kambodscha und wurde dort von meiner Freundin empfangen, die einige Zeit zuvor dort ankam. Vom ersten Eindruck schon wurde ich regelrecht erschlagen. Aus einem klimatisierten Flugzeug ging's nach draußen, durch eine Wand aus Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit. Durch den abendlichen Stadtverkehr fuhren wir ins Hostel mit einem Tuktuk, einer Art Motorradtaxi. Es hat ungefähr eine Woche gedauert sich an die kambodschanische Fahrweise zu gewöhnen. Denn es gibt nichts, und ich meine damit auch wirklich nichts, das nicht auf einem kleinen Motorrad transportiert werden kann. Ganze Familien steigen zu viert auf einen Roller und wem das noch nicht reicht, der säugt sein Baby auch schon mal während der Fahrt. Es geht kreuz und quer und man erwartet in jeder Sekunde den nächsten Unfall. Doch dazu kommt es nicht. Man verhält sich aufmerksam und eines wird einem sehr schnell klar. Die Kambodschaner sind überaus freundlich und zuvorkommend. Man lächelt sich an und hält Augenkontakt.

In Kambodscha begegnet man überall noch traditioneller Kultur. Viele Häuser stehen in typischer Bauweise, es gibt unzählige Tempel und alte Gebäude und nicht selten läuft auch ein Mönch an einem vorbei, gekleidet in orangefarbenem Gewand. Wer sich für die Geschichte Kambodschas interessiert, kann beispielsweise in Phnom Penh bei den Killing Fields in die dunkele Vergangenheit des Landes eingeweiht werden oder aber in Siem Riep uralte Tempel bestaunen. Zur Regenzeit sollte man schon bei dem kleinsten Anzeichen von Gewitter nach einem Platz zum Drunterstellen Ausschau halten, denn wie aus dem Nichts kommt hier manchmal ein monsumartiger Regenschauer runter und dann kann es auch ganz schnell mal sehr kühl werden.
Satt essen kann man sich hier überall. An jeder Ecke stehen kleine Stände, wo typisches Khmer Food verkauft wird. Die Khmer bilden in Kambodscha die größte Bevölkerungsgruppe. Es gibt viel Leckeres, von dem ich vorher noch nie gehört hatte. Und das Obst, vor allem Mangos schmecken besonders gut. Satt kaufen kann man sich auf einen der vielen Märkte, z.B. in Siem Riep, auf einem der Night Markets, die wie sollte es auch anders sein, nachts erst los gehen. Hier muss man knallhart handeln und bekommt dann eine Tasche auch schon mal für 7 Dollar statt der anfänglichen 15 Dollar. Dort kann man seine Füße dann auch in ein Bad voller hungriger Fische halten, die einem die Hautschüppchen abknabbern, zumindest wenn einer sich dabei nicht vor Lachen in die Hose macht. Satt sehen kann ich mich noch nicht. Ich bin grad erst angekommen.

...Der Bart, oder wie der eine oder der andere zu sagen pflegte, die Sauerkraut im Gesicht kam schließlich ab.

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